Vergebung ist eine Art Entgiftung von belastenden Gedanken und Emotionen
Warum denn Vergebung? Wir wurden verletzt und jetzt sollen wir noch etwas geben?
Wichtig: Vergebung macht kein Unrecht zu Recht oder rechtfertigt eine Tat.
Vergebung ist nützlich, weil sie befreit, entgiftet und Menschen wieder in den Fluss des Lebens bringt. Man vergibt, um sich selbst zu heilen – niemals um ein Unrecht zu rechtfertigen.
Wenn du wählen könntest, würdest du Glück oder Wut, Trauer und Hilflosigkeit wählen?
Wir sind im Grunde das, was wir denken, und mit unseren bewussten und unbewussten Gedanken und Gefühlen kreieren wir unsere Lebensumstände.
Was bzw. welches Leben erschaffen wir uns, wenn wir an erlittenem Unrecht festhalten? Wollen wir mit Groll, Trauer, Wut und Hilflosigkeit kraftlos dahin leben oder wieder zu Freude und Kräften gelangen?
Vergebung befreit, weil mit negativen Gedanken und Emotionen engen wir uns selbst ein.
Mit destruktiven Gedanken an die Vergangenheit machen wir unser Leben nicht besser. Im Gegenteil, denn das schwelende Feuer alter Enttäuschungen, Ärger, Wut und Groll machen das Herz nur düster. Mit diesen Vorraussetzungen erschaffen dann Menschen auch ein düsteres Leben.

Doch wie kann ich das Glück wiederfinden und kann man Vergebung lernen?
Jeder Mensch möchte glücklich sein, anstelle sich an die bedrückenden Ereignisse der Vergangenheit zu klammern. Alle Menschen wollen glücklich sein und die einfachste Art sich von negativen Gedanken und Gefühlen zu lösen – so sagt man – sei die Vergebung. Leicht gesagt. Und Vergebung kann man lernen. Vergebung befreit uns von einer Last, die wir doch gar nicht tragen wollen. Wer möchte schon sein Leben lang einen großen Rucksack voller Probleme, alter Konflikte und Ängste auf den Schultern haben? Vergebung heilt und macht das Leben leichter.
Für den anderen, den Täter oder das Ereignis sind deine Emotionen unwichtig, möglicherweise sogar egal. Doch für dich, sind deine Gefühle alles. Deine Gefühle und Emotionen sind für dein Leben entscheidend.
Ohne Vergebung bleibt unser Problem bei uns. Vergebung ist deshalb ein Geschenk, das man sich selbst macht.
Mit negativen Emotionen haben wir einen Tunnelblick. Wir können nicht klar sehen, weil unser logisches Denken blockiert ist. So erschaffen sich Menschen, die nicht vergeben, ein eingeschränktes Leben.
Nicht-vergeben macht krank. Es belastet uns und andere
Wenn wir unser Essen nicht oder schlecht verdauen, bilden sich Ablagerungen, Schlacken und Toxine. Und genauso, wie wir unser Essen vollständig verdauen müssen, so müssen wir auch all unsere geistigen Eindrücke verdauen und in konstruktive positive Elemente zerlegen. Und wenn wir unsere negativen Eindrücke nicht verarbeiten, dann bilden sich ebenfalls Gifte und werden wir krank. Genauso, wie wir unser Essen verdauen müssen, so müssen wir auch alle mentalen Eindrücke verdauen. Wenn wir Dinge in uns hineinfressen, dann muss das irgendwo hin. Für unsere groben Gifte haben wir die Leber und die Nieren. Für die mentalen Gifte haben wir das klare Denken, den Verstand, das Verzeihen und die Vergebung.
Vergebung statt Rache?
Vergebung ist vor allem eine psychologische Angelegenheit. Wenn man rational nachdenkt, kommt man immer zu der Erkenntnis, dass Vergebung besser ist als Rache oder Vergeltung. Doch was uns abhält zu vergeben, das sind eben unsere negativen Emotionen. Ausgedehnte Studien haben bewiesen, dass Rache und Vergeltung weder den Seelenfrieden noch den Frieden des Zusammenlebens wiederherstellen. Im Gegenteil. Rache und Vergeltung schüren den Hass und emotionalen Ausnahmezustand weiter an.
Deshalb lautet das chinesische Sprichwort: Ein Mensch der nach Rache trachtet, kann gleich zwei Gräber ausheben.
Dafür finden wir in der Geschichte genügend Beispiele.
Lese hier, ein besonderes Beispiel aus der Nachbarschaft.